Wer Simulation ernst nimmt, braucht mehr als Geräte und schöne Szenarien: Es braucht gemeinsame Begriffe, klare Lernziele und Räume für strittige Fragen. Genau das brachte das Symposium Simulation 2025 zusammen – am 26. September 2025 im Hallenbad Ost in Kassel, organisiert von SKILLQUBE, dem führenden Anbieter im Bereich der Monitor- und Beatmungs-Simulation. Schon ab 10:00 Uhr füllte sich die Foyerfläche beim Get-together; um 11:00 Uhr startete das Programm vor rund 80 Teilnehmenden aus Ausbildung, Klinik, Rettungsdienst und Industrie. Die Location erwies sich als Glücksgriff: gute Sichtlinien, verlässliche Akustik, kurze Wege – ideale Voraussetzungen, um fokussiert zuzuhören und ebenso konzentriert zu diskutieren. SKILLQUBE hatte das Format bewusst auf Praxisnähe, vergleichbare Standards und kollegialen Austausch ausgerichtet.
Vom Training zur Teamleistung
Den Auftakt machte Johannes Strobel mit einer Reise in die Praxis leistungsfähiger Einsatzteams. Sein Kern: High Performance ist kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenten Trainings unter realitätsnahen Bedingungen. Entscheidend sind klare Rollen, gemeinsame Sprache im Team und Debriefs, die tatsächlich Verhalten verändern – nicht nur bestätigen. Internationale Einblicke, u. a. in die Luftrettung in London und reale Einsätze aus der U-Bahn, machten greifbar, wie Standards die Performance nachweisbar heben können.


Tim Herzig schloss daran an – aus der Perspektive der Lehrenden. Sein Impuls: Wir verschenken in Skills Labs noch immer Potenzial, wenn Szenarien, Rollen und Lernziele nicht sauber aufeinander abgestimmt sind. Didaktik zuerst, dann die Technik: Wenn Lernziele messbar gemacht werden, steigt die Wirkung – im Unterricht wie im Einsatz. Moderation und Einordnung durch Eric Stricker und Andreas Fromm von SKILLQUBE verbanden die Beiträge zu einem roten Faden.
Nach einer lebhaften Mittagspause mit Industrieaustausch kehrte die Aufmerksamkeit zurück auf die Grundlagen der Qualitätssicherung.
Eugen Latka zeigte, warum Begriffe Wirklichkeit schaffen – und weshalb die DIN 13065 mehr ist als eine Formalie. Standardisierte Terminologie, klare Definitionen und ein gemeinsames Verständnis sind die Basis, auf der gute Lehre, verlässliche Evaluation und Forschung überhaupt erst möglich werden.


Technik, die trägt – und Grenzen kennt
Im Anschluss ordnete Sebastian Hessel Virtual Reality dort ein, wo sie hingehört: als didaktisches Werkzeug mit Stärken und Grenzen. VR kann Realismus erhöhen, Entscheidungen unter Druck trainierbar machen und Lernende aktivieren – wenn sie konsequent an Lernzielen ausgerichtet und methodisch eingebettet ist.
Wie viel Improvisation und Priorisierung Simulation abverlangt, wenn Rahmenbedingungen schwierig sind, machte Jonathan Vinke deutlich. Eindrücke aus der Simulation von Intensivtransporten mit Monitor- und Beatmungslösungen von SKILLQUBE unter Kriegsbedingungen zeigten: Mit beschränkten Mitteln lassen sich effektive Lernsituationen schaffen – wenn Sicherheit, klare Abläufe und Lernziel-Fokus stimmen. Auch das ist übertragbar in zivile Kontexte: Nicht die perfekte Ausstattung entscheidet, sondern didaktische Klarheit.

Vier Blickwinkel, eine Aufgabe: gute Ausbildung
Die Podiumsdiskussion führte die Fäden zusammen. Mit Stimmen aus Hochschule, Klinik, Hilfsorganisation und Rettungsdienstschule wurde deutlich, wie unterschiedlich die Hürden aussehen – und wie ähnlich die Ziele sind. Zur Sprache kamen Curricula und Kapazitäten, die Balance zwischen Technik und Didaktik, die Notwendigkeit belastbarer Evaluation sowie die Frage, wie Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und Praxis praktische Veränderungen beschleunigen können. SKILLQUBE setzte hier bewusst auf den Dialog zwischen den Akteuren – mit spürbarer Wirkung im Saal.

Den späten Nachmittag prägte Jakob Olbrich mit einer bewusst zugespitzten Frage: „Simulationsmedizin 2025 – ist der Hype vorbei?“ Die Antwort fiel differenziert aus. Weg vom Buzzword, hin zu belastbaren Strukturen: Dort, wo Lernziele, Didaktik und Teamkultur konsequent zusammenspielen, ist Simulation kein Hype – sondern ein hochwirksames Instrument für Patientensicherheit und Teamleistung. Einblicke aus dem UKB Berlin zeigten, wie das im Alltag aussehen kann.
Austausch auf Augenhöhe – auf der Bühne und dazwischen
Was den Tag besonders machte, passierte nicht nur im Plenum. In den Pausen wie auch am Abend beim gemeinsamen Essen wurden Ideen geschärft, Kontakte erneuert und neue Kooperationsansätze geboren. Die Industrieausstellung setzte sinnvolle Akzente: SKILLQUBE, Ambu und Mefina Medical gaben Einblicke in aktuelle Lösungen und standen für Fachfragen bereit. Für viele Teilnehmende war genau dieser Wechsel zwischen Input und Dialog der Mehrwert des Formats.



Was bleibt:
Nach einem dichten Tag lässt sich ein klares Fazit ziehen: High Performance wird trainiert. Rollen, Sprache und Debrief-Qualität sind die Stellschrauben. Didaktik führt, Technik folgt. Simulationslösungen entfalten Wirkung, wenn sie Lernziele besser erreichbar machen. Standards schaffen Vergleichbarkeit. Gemeinsame Begriffe und die DIN 13065 heben die Qualität – und machen Ergebnisse übertragbar. Perspektiven zusammenbringen lohnt sich. Hochschule, Klinik, Hilfsorganisation und Schule teilen das Ziel handlungsfähiger Teams; Kooperationen beschleunigen die Umsetzung. Hier versteht sich SKILLQUBE als Brückenbauer zwischen Praxis und Didaktik.



Unser Dank gilt allen Teilnehmenden für Offenheit, Fachlichkeit und kollegialen Austausch. Ein besonderer Dank geht an unsere Industriepartner Ambu und Mefina Medical für die Unterstützung und die Gespräche an den Ständen. Und natürlich an das Team von SKILLQUBE vor Ort – für eine Veranstaltung, die inhaltlich wie organisatorisch überzeugt hat.





