Das Unfallkrankenhaus Berlin war im Februar mit einer Delegation in der Region Serra da Capivara im Bundesstaat Piauí im Nordosten Brasiliens im Einsatz. Im Rahmen des Projektes PRACTICE („Preventing and customizing treatment of road traffic associated injuries in children“) soll dort die besonders hohe Anzahl schwerverletzter und getöteter Kinder und Jugendlicher im Straßenverkehr gesenkt werden.
Dazu gehört zum einen ein Präventionsprogramm für Schülerinnen und Schüler, das für die häufigsten Unfallursachen sensibilisiert und Konsequenzen aufzeigt. Zum anderen wurde in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ein eintägiger Kurs zur strukturierten Traumaversorgung bei Kindern und Jugendlichen entwickelt. Das Kurskonzept basiert auf einem algorithmenbasierten Kursskript, neuestem Trainingsmaterial und soll somit Skills und Strukturen verbessern. Mitarbeitende im Rettungsdienst und in den Notaufnahmen lernen hierbei weiterhin, wie wichtig eine gemeinsame Sprache, koordiniertes Vorgehen und die Priorisierung sinnvoller Maßnahmen, insbesondere bei dieser herausfordernden Patientengruppe sind.
Darüber hinaus wurden lokale Multiplikatoren ausgebildet, die zukünftig die Trainings vor Ort weiterführen werden. Trotz großem Respekt bezüglich der besonderen Herausforderung eines Trainings im Ausland fiel das Feedback der Pilot-Veranstaltungen in beiden Projektteilen durchweg positiv aus! Insbesondere im Notfalltraining ließen sich die Teilnehmenden ohne große Hemmungen auf den Kurstag ein und bereicherten ihn durch ihre lebhafte Mitarbeit und Ideen.
Die brasilianischen Multiplikatoren konnten sich ebenfalls schnell und problemlos in die Materialien einarbeiten und unter Aufsicht bereits die ersten Kolleginnen und Kollegen erfolgreich schulen.
Beide Projektbereiche, die sich an bewährten Strukturen des Unfallkrankenhauses orientieren, werden wissenschaftlich begleitet und sollen langfristig fest vor Ort verankert werden. Das Engagement in Brasilien fußt auf einer bereits jahrelangen Kooperation des Unfallkrankenhauses Berlin mit dem gemeinnützigen Förderverein ProBrasil, welcher auch diesmal die Projekt-Koordination vor Ort führt. Im Juni wird die nächste Delegation in den Piauí reisen, um den weiteren Projektfortschritt zu monitoren und bei Herausforderungen zu unterstützen.
PRACTICE ist zunächst auf zwei Jahre angelegt, wird gefördert durch finanzielle Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt durch das Förderprogramm „Klinikpartnerschaften“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Wir von SKILLQUBE freuen uns besonders, solch ein Projekt unterstützen und begleiten zu können. Unsere Simulationslösungen helfen dabei, Studierende, Pflegekräfte und Ärzt:innen vor Ort zu schulen und sie auf den Ernstfall vorzubereiten. Mithilfe unserer Monitore (wie beispielsweise dem qubeC3T), verschiedener Simulationspuppen und diversen Skilltrainern können die Simulationstrainings so echt wie möglich gestaltet werden.
Wir sind gespannt auf die Weiterentwicklung des Projektes und wünschen dabei viel Erfolg!