Vom 4.-6.5.2022 konnten wir gleich drei Tage am St. Vinzenz Krankenhaus in Limburg trainieren. Sechs Teilnehmer:innen absolvierten zunächst einen ACLS-Provider und direkt darauf folgend einen ACLS-Instruktorenkurs. Die bereits länger geplante Zusammenarbeit zur Trainerqualifizierung und betrieblichen Fortbildung soll zukünftig noch vertieft werden.
ACLS (Advanced Cardiac Life Support) ist ein strukturiertes Kursformat der American Heart Association (AHA). Neben der Vermittlung von Grundlagen- und Expertenwissen zur Versorgung von Herzinfarkten und Schlaganfällen, liegt der Schwerpunkt des Providerkurses vor allem auf der Behandlung von schwersten Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislaufstillständen. Durch praktische Trainingseinheiten und Fallszenarien werden die erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem realitätsnahen Simulationsumfeld trainiert. So standen die High-Performance-CPR, das Atemwegsmanagement, die ACLS-Algorithmen der Resuscitation Guidelines 2020, die Pharmakologie im Rahmen kardiovaskulärer Notfälle sowie die nötigen Schritte bei wiederkehrendem Spontankreislauf (ROSC) im Mittelpunkt. Der Einsatz des Patienten-Simulationssystems qube3 unterstützte die Teilnehmer bei der realitätsnahen Umsetzung der Fallbeispiele. Das anschließende umfangreiche Debriefing ermöglichte zudem die Fallbeispiele nochmals gemeinsam zu analysieren, um herauszufinden, welche Maßnahmen zu Erfolgen oder zu Zwischenfällen geführt haben.
Eine fachlich korrekte Versorgung und eine hoch realistische Trainingsumgebung reichen allerdings noch nicht aus, um sich effektiv auf kritische Notfallsituation vorbereiten zu können. Ebenso wichtig ist die gelungene Zusammenarbeit im Team. Daher stehen diese Faktoren bei all unseren Kursen im Mittelpunkt. Patienten profitieren im Ernstfall nicht nur von einem fachkompetenten Helfer, sondern immer von der Zusammenarbeit der einzelnen Beteiligten. Neben der effektiven Teamdynamik, spielen in unseren Kursen von daher die Analyse der „Human Factors (HF)“ und das gezielte Training des „Crew Resource Management (CRM)“ eine entscheidende Rolle.
Im Providerkurs wurden auf diese Weise bereits die Grundlagen für die Tätigkeiten als Instruktoren gelegt. Die AHA-Instruktorenkurse zeichnen sich durch eine Kombination aus Wissenserwerb und praktischen Hands-On-Anteilen aus. Neben der Vermittlung der Ideen, Vorgehensweisen und Werte der AHA, stand also auch in diesem Kurs das praktische Training im Vordergrund. Die Teilnehmenden lernten wie sie die Skillstationen und die praktischen Fallszenarien vorbereiten, effizient durchführen und im Rahmen einer Nachbesprechung pädagogisch aufbereiten. Das Ziel ist dabei immer, den Kursteilnehmern ihre individuellen Lernmöglichkeiten aufzuzeigen und auf diesem Wege gemeinsam an der Erhöhung der Versorgungsqualität und der Verbesserung der Patientensicherheit mitzuwirken.
Wir gratulieren den Kolleg:innen ganz herzlich zu den bestandenen Kursen. Der letzte Schritt zum Instruktorenstatus ist nun eine Unterrichtshospitation mit Lehrprobe im Rahmen eines ACLS-Kurses. Hierbei wünschen wir gutes Gelingen und viel Freude!