Stuttgart / Wiesloch – 11. Oktober 2022
Land und L-Bank vergeben Landespreis für junge Unternehmen
„Der Landespreis für junge Unternehmen zeigt auch in diesem Jahr, dass auch Baden-Württemberg mit jeder Faser in die Zukunft strebt. Der Preis gehört zu den angesehensten Unternehmensauszeichnungen Deutschlands, weil er Unternehmen sichtbar macht, die das Beste aus zwei Welten vereinen: Sie haben die frischen Ideen, den Mut und den Spirit eines Start-ups. Sie haben bereits ziemlich Erfahrung gesammelt. Und sie sind auf gutem Wege, unser Mittelstand von morgen zu werden“, so der Schirmherr des Landespreises für junge Unternehmen Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Preisverleihung.
„Das Land hat ein handfestes Interesse an diesen innovativen und nachhaltigen Unternehmen. Nicht weil sie chic sind – sondern weil wir sie brauchen“, so der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Patrick Rapp während der Preisverleihung am Dienstag (11.10.2022) im Stuttgarter Neuen Schloss. Stellvertretend für Ministerpräsident Kretschmann ehrte Dr. Rapp gemeinsam mit Johannes Heinloth, Mitglied des Vorstands der L-Bank, die zehn besten Unternehmen des Landespreises 2022.
SKILLQUBE konnte sich unter den fast 600 Bewerbern durchsetzen und zählt zu den Preisträgern des diesjährigen Landespreises.
Über den Landespreis
Der Landespreis für junge Unternehmen wurde 2022 bereits zum 14. Mal vergeben. Schirmherr war zum fünften Mal Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Der gemeinsam von der Landesregierung und der L‑Bank ausgeschriebene Preis ehrt Persönlichkeiten, die in den letzten zehn Jahren ihr Unternehmen gegründet oder übernommen und es wirtschaftlich erfolgreich entwickelt haben. Dabei rückt die Auszeichnung besonders die Leistungsstärke, Innovationskraft, Modernität und Kreativität junger, baden-württembergischer Unternehmerinnen und Unternehmer in den Mittelpunkt – aber auch deren soziales und ökologisches Engagement. Gesucht wurden Firmen, die durch verantwortungsbewusstes Handeln einen vorbildhaften Beitrag zu einer zukunftsfähigen und klimaneutralen Gesellschaft leisten. Zugelassen waren Unternehmen aller Branchen und Berufe, die nach 2011 gegründet oder übernommen wurden sowie Bilanzzahlen für mindestens drei Jahre vorweisen können. Dabei hat der Landespreis auch nach fast einem Vierteljahrhundert nicht an Attraktivität verloren. Der mit einem Preisgeld von insgesamt 90.000 Euro dotierte Landespreis für junge Unternehmen zählt zu den renommiertesten und teilnahmestärksten Unternehmenspreisen Deutschlands. Insgesamt haben sich bislang mehr als 6.700 Betriebe um die begehrte Auszeichnung beworben.
SKILLQUBE als Preisträger
Die Situation einschätzen, präzise Anweisungen geben und lebenserhaltende Maßnahmen sicher umsetzen: „Das sieht so selbstverständlich aus – dabei ist es alles andere als das“, erklärt Georg Hirsch die Arbeit der Rettungsteams. „Bei Unfällen und akuten Erkrankungen müssen sie unter hohem Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffen und umsetzen.“ Er weiß, wovon er spricht, schließlich ist er seit dem zehnten Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr. Bei einem Alarm lässt er alles stehen und liegen, um Menschen aus gefährlichen Situationen zu retten. „Leben retten gehört bei uns zur Firmen-DNA“, schmunzelt Ehefrau Julia Hirsch, die 2013 gemeinsam mit Georg Hirsch die Skillqube GmbH in Wiesloch gegründet hat. Der Zweck des Unternehmens ist es, Lebensretterinnen und Lebensretter auf ihre Aufgaben vorzubereiten, oder, wie die 28-jährige Kauffrau es ausdrückt: „Wir bieten Training, Simulation und Technologie für Hilfsorganisationen, Kliniken und Universitäten.“
Diese drei Säulen des Unternehmens sind organisch gewachsen und ergänzen sich. In den Trainings wird die Zusammenarbeit in Stresssituationen geübt. Damit alles möglichst praxisnah ist, bietet Skillqube neben lebensechten Simulationspuppen auch Geräte wie z. B. Beatmungs- und EKG-Monitore an, die Vitalwerte von verletzten oder erkrankten Personen darstellen. „Wie bei einem Flugsimulator für Piloten üben die Rettungskräfte praxisnah, im Notfall richtig zu reagieren“, vergleicht Georg Hirsch. Nach und nach hat sich dann als dritte technologische Säule die Software, mit der die Geräte programmiert sind, etabliert. „Sie wird über eine Cloud den Skillqube-Kunden zur Verfügung gestellt und ermöglicht ihnen, selbstständig realistische Trainings für ihre Teams zu konzipieren und durchzuführen“, erläutert der 40-Jährige, der als Notfallsanitäter ausgebildet ist.
Einen weiten Weg haben die beiden zurückgelegt, seit sie die Gründung am heimischen Esszimmertisch beschlossen. „Unsere Firma ist komplett selfmade“, erläutert Julia Hirsch. Alles, was sie auf der hohen Kante hatten, haben sie in das Unternehmen eingebracht. Auch den weiteren Aufbau stemmen sie ohne Fremdkapital: „Was reinkommt, reinvestieren wir in die Skillqube GmbH.“ Mittlerweile finden über 30 Beschäftigte und vier Auszubildende im Unternehmen interessante und zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Dass die Woche oft 50 bis 60 Arbeitsstunden hat und man auch im Urlaub ständig erreichbar ist, macht ihnen nichts aus. „Am Ende eines Arbeitstages wieder dazu beigetragen haben, Leben zu retten, ist ein großartiges Gefühl“, meint Julia Hirsch. Und Georg Hirsch ergänzt: „Nicht nur klatschen auf dem Balkon, sondern wirklich etwas verändern – das ist faszinierend.“ So wie Georg Hirsch engagieren sich auch viele Beschäftigte ehrenamtlich bei Organisationen wie dem Malteser Hilfsdienst, dem Deutschen Roten Kreuz, der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft und den Freiwilligen Feuerwehren der Region und bringen damit wertvolles Praxiswissen in das Unternehmen ein.
Die Aufgaben werden indes nicht weniger. Geplant ist die weitere Internationalisierung des Geschäfts. „Hier sind wir mit unserer ‚Software as a Service‘ über die Cloud sehr gut aufgestellt“, ist das Paar überzeugt. Zudem möchten sie ihre Kundschaft neben dem Training verstärkt auch bei der Ausbildung von Rettungskräften unterstützen. Wachstumspotenzial also für Skillqube: „Wir sind ein Hidden Champion der Patientenversorgung!“
Quelle: KD Busch / L-Bank