Ein Fallbeispiel
“Eine 32-jährige Patientin wurde in der 39. Schwangerschaftswoche in unsere Geburtsklinik eingewiesen, nachdem sie über anhaltende Schmerzen und vaginale Blutungen geklagt hatte. Die Aufnahmeuntersuchung ergab eine Zervixdilatation von 4 cm und eine sonografisch gesicherte vorzeitige Plazentaablösung. Das kontinuierliche CTG-Monitoring zeigte repetitive Spätdezelerationen mit variabler Intensität, was auf eine fetale Hypoxie hinwies. Unter intensiver Überwachung und sorgfältiger Abwägung der maternalen und fetalen Risiken wurde eine Notsectio durchgeführt, bei der ein hypoxisches Neugeborenes zur Welt kam. Es erfolgte eine assistierte Beatmung, auf die das Kind adäquat reagierte. Es kam zu einer Besserung der Hypoxie. Zur weiteren Überwachung erfolgte die Aufnahme auf die neonatologische Intensivstation.”
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Simulation eines Geburtstrainings
So könnte die Zusammenfassung eines Simulationsszenarios im Rahmen eines Geburtstrainings klingen. Hebammen, Pflegenden und Gynäkologen arbeiten eng zusammen, um die initiale Diagnostik durchzuführen und den Therapiepfad festzulegen. Das Team der Anästhesiologie trägt die Verantwortung für die Narkose im Rahmen der Sectio und stabilisiert bei Bedarf die Vitalfunktionen der Mutter. Das bereits früh hinzugezogene Team der Neonatologie führt die Behandlung des Neugeborenen im Anschluss an die Entbindung durch.
Komplikationsrisiko senken
Das Szenario und die Vielzahl der notwendigen Fachkräfte, die koordiniert werden müssen, zeigt auf, wie komplex die Versorgung von Mutter und Kind in kritischen Situationen sein kann. Ein gezieltes Training von Grundlagenwissen und Fertigkeiten erhöhen die Patientensicherheit, senken das Komplikationsrisiko und sparen Kosten.
Systematisch trainieren
Fehlerhafte oder komplikationsträchtige Behandlungen können weitreichenden Schaden anrichten. Im Vordergrund stehen Mutter und Kind, deren Gesundheit unmittelbar beeinträchtigt werden kann. Beachtet werden sollte allerdings auch, dass behandelnde Fachkräfte nach solchen kritischen Situationen oft unter hohem psychischen Stress stehen, der zu Krankheitsausfällen führen kann. Systematisches Training bietet also gleich mehrere Vorteile für Patienten, Betriebe und Arbeitnehmende.
Zielgruppe und Bedürfnisse
Betriebliche Ausbilder und Trainer müssen im Vorwege eines Trainings überprüfen, welche Bedürfnisse und Bedarfe ihre Zielgruppe hat. In diesem komplexen Szenario war auch die Zielgruppe sehr heterogen. Fachkräfte der Anästhesie haben andere Perspektiven als geburtshilfliches oder pädiatrisches Personal. Zunächst sollte also überlegt werden, welcher Teil der Zielgruppe individuelle Lernbedürfnisse hat und welche Inhalte generalisiert vermittelt werden können.
Auch die jeweilige Schwerpunktsetzung und die Art des Trainings müssen festgelegt werden. Wir bei SKILLQUBE orientieren uns hierfür gerne am Kreislauf des Lernens.
Der Kreislauf des Lernens
Steht die Wissensvermittlung im Vordergrund, sollte geprüft werden, ob alle Teilnehmenden ein ähnliches Grundwissen haben, auf dem eine gemeinsame Übung aufgebaut werden kann. Kennen beispielsweise alle Beteiligten die relevanten Prozesse und Algorithmen?
Das Skilltraining unterscheidet sich je nach Fachrichtung. Steht bei den Fachkräften der Anästhesie unter anderem die Atemwegssicherung im Vordergrund, so verfügt das geburtshilfliche Personal über eigene diagnostische und therapeutische Techniken, die im Rahmen eines Skilltrainings vermittelt werden können.
Das eingangs geschilderte Szenario bezieht sich vor allem auf die Bereiche “Entscheidungsfindung” und “Teamtraining”, ist also für eine fortgeschrittene Gruppe gedacht.
Viele verschiedene Kurse und Trainings für medizinische Fachkräfte findet ihr auf unserer Übersicht
Drei diagnostische Verfahren sind im Rahmen eines Geburtshilflichen Notfalls besonders wichtig:
- Die körperliche Untersuchung
- Die Ultraschalluntersuchung
- Die Kardiotokografie (CTG)
Beim CTG handelt es sich um ein Verfahren, mit dem sowohl die kindliche Herzfrequenz als auch die Wehentätigkeit registriert werden können. Die Herzfrequenz des Fetus wird mit einem Doppler-Ultraschall gemessen und, wie die Herzfrequenz des Erwachsenen, in Schlägen pro Minute angegeben. Die Wehenaktivität wird durch einen Drucksensor, das Tocodynamometer, ermittelt. Die Auswertung eines CTGs erfordert Fachwissen und Erfahrung. Kommt es zu einem Abfall der Herzfrequenz (Dezelerationen) kann dies ein Hinweis auf eine kritische Situation sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Dezelerationen im Anschluss an eine Wehe stattfinden (Spätdezelerationen). Es musste in diesem Fall also zügig und zielgerichtet gehandelt werden. Jeder Handgriff musste sitzen und jede Entscheidung nachhaltig sein.
Realistischen Simulationsumgebung
Um dies nachhaltig zu trainieren, ist es wichtig, in einer realistischen Simulationsumgebung zu arbeiten. Während wir bereits vor vielen Jahren mit der Entwicklung von Monitoring-Simulatoren begonnen und unser Portfolio mit Beatmungssimulatoren nochmals deutlich erweitert haben, können wir nun auch geburtshilflichen Fachkräften realistische Trainingshilfsmittel, wie das qubeCTG an die Hand geben. Im Rahmen eines Szenariotrainings kann dadurch zügig und realiätsnah die Entscheidung zur Notsectio auf Basis täuschend echter Patientendaten getroffen werden.
Auf diese Weise wird das gesamte Team bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet.
qubeCTG
JETZT NEU: GEBURTSSIMULATION von SKILLQUBE
Der qubeCTG ist ein tabletbasiertes Echtzeit-Kardiotokograph-Überwachungssystem zur Simulation in geburtshilflicher Umgebung. Es ist mobil und flexibel einsetzbar und daher ideal für Simulationen vor Ort geeignet. Es zeigt die Herzfrequenz des Fötus und die Wehen der Mutter in verschiedenen vorprogrammierten Szenarien. Für das Training können Szenarien aus einer Bibliothek mit einfachen bis hin zu fortgeschrittenen Fällen mit komplexen Geburtskomplikationen gewählt oder eigene Szenarien erstellt werden.
CTG Basic:
- Software qubeCTG (Voll-Lizenz)
- stoßfestes Hardcase mit Tragegriff
- Hardcase für iPad 10,9″ inkl. Außen- & Fronttasche
- Monitor-iPad 10,9″
- qubeCONTROLLER-iPad 10,9″ inkl. Schutzhülle
- Blutdruckmessung (RR) – Erwachsenenmanschette inkl. Anschlusskabel
- SpO2-Sensor – Erwachsene inkl. Anschlusskabel
- CTG-Gurt
CTG Premium:
- Software qubeCTG (Voll-Lizenz)
- Wagensystem „Rollwagen“
- Monito-iPad Pro 12,9″
- qubeCONTROLLER-iPad 10,9″ inkl. Schutzhülle
- Zubehörtasche Pax – Innentasche FT
- Blutdruckmessung (RR) – Erwachsenenmanschette inkl. Anschlusskabel
- SpO2-Sensor – Erwachsene inkl. Anschlusskabel
- CTG-Gurt